Verleihung des 24. Bobinger Kulturpreises an Barbara Falkenhein

Ein Hoch auf die deutsch-französische Freundschaft - Vive l’amitié!

Alljährlich seit dem Jahr 2000 wird im Rahmen des Sommerempfangs der Stadt Bobingen zeitgleich der mit 1500 Euro dotierte Kulturpreis der Stadt vergeben. Dieser Preis wird verliehen für herausragende Leistungen in den kulturellen Bereichen der Musik, Malerei, Literatur, Grafik, Fotografie, Theater, Heimat- und Brauchtumspflege, Interkultureller Dialog, Darstellende Kunst, Bildende Kunst einschließlich Architektur. Preisträger können alle natürlichen Personen oder organisierte Personengruppen sein, die zum kulturellen Leben der Stadt Bobingen besonders enge Beziehungen haben und zum positiven Ansehen der Stadt Bobingen beitragen.

Mit dem Kulturpreis 2025, dessen Verleihung wetterbedingt kurzfristig vom Schlößchen-Park in das Rathaus verlegt werden musste, wurde Barbara Falkenhein, erste Vorsitzende des Vereins „Freunde von Aniche“, ausgezeichnet. Der Stadtrat hatte in der Kulturausschuss-Sitzung vom 13. Mai 2025 einstimmig dafür votiert, ihr herausragendes interkulturelles Engagement zu würdigen, da diese sich vorbildlich für die Weiterentwicklung der Städtepartnerschaft und den interkulturellen Dialog zwischen Frankreich und Bobingen einsetzt. Ihr unermüdliches Wirken für die Völkerverständigung und der aktiv geleistete Beitrag zur gelebten Städtepartnerschaft seien mehr als herausragend, lobte Erster Bürgermeister Klaus Förster in seiner Laudatio. 

Mit ihrem Einsatz sei sie grenzüberschreitend ein Vorbild für gesellschaftliches Engagement und damit für aktive Bürgerinnen und Bürger aller Generationen, führte der Laudator aus. Mehr als 2.300 Städtepartnerschaften, so Förster, verbinden heute die Nachbarländer Deutschland und Frankreich. Auch Bobingen pflegt seit der Stadterhebung Bobingens im Jahre 1969 eine offizielle deutsch-französische Städtepartnerschaft mit der Stadt Aniche im Nordosten Frankreichs. „Barbara Falkenhein ist nicht nur die treibende Kraft für den interkulturellen Dialog und weiteren Ausbau der bestehenden Städtepartnerschaft, sie ist zeitgleich das wichtigste Bindeglied, quasi die zentrale Figur zwischen den Schulen, Vereinen und Amtsträgern“, betonte Förster in seiner Rede. Barbara Falkenhein lebe die Städtepartnerschaft aus vollem Herzen, anders wäre das straffe Programm aus gegenseitigen Besuchen von Delegationen, Vereinen und Schulen, aus Infoabenden und Dolmetschertätigkeiten kaum zu meistern, anders hätte sich der internationale Austausch in den letzten Jahren nicht so stark intensiviert und ausgeweitet. 

Laudator Förster hinterfragte die Notwendigkeit einer Städtepartnerschaft im vereinten Europa, da diese historisch gesehen Frieden, Aussöhnung und Völkerverständigung zum Ziel habe. Seine klare Antwort: Ja! Kommunale Partnerschaften seien über die Grenzen hinweg förderlich für den Europagedanken, für interkulturelle Kompetenzen und Wissenstransfer und seien so der Entwicklung kreativer zivilgesellschaftlicher, kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Projekte dienlich. Gelebte Städtepartnerschaften seien ein bedeutendes Instrument, um deutschland- und europaweit Vielfalt aufzuschlüsseln, den kulturellen Austausch, die Zusammenarbeit, aber auch die Erinnerungsarbeit zwischen einzelnen Nationen auszubauen und zu fördern. Sie seien das Fundament gelebter europäischer Integration und stünden sinnbildlich für die Erweiterung sprachlicher und kultureller Horizonte wie auch der Wissensvermittlung und -erweiterung.

Auch Xavier Bartoszek, der erste Bürgermeister von Aniche, ließ es sich nicht nehmen, persönliche Worte an die Preisträgerin übermitteln zu lassen. „Mit Beständigkeit, Menschlichkeit und Leidenschaft verkörperst du diese deutsch-französische Verbindung, von der so viele politische Initiativen sprechen – die du jedoch konkret, geduldig und mit Herz zum Leben erweckt hast. Deine Liebe zur französischen Sprache, zu unserer Kultur, zu unserer Stadt Aniche hat Grenzen und Generationen überwunden. Dank dir haben Kinder eine andere Kultur entdeckt, Erwachsene dauerhafte Freundschaften geschlossen, Familien haben Fremde wie Brüder, Schwestern und Freunde aufgenommen. Barbara, den Kulturpreis zu erhalten, ist eine Ehre. Du bist das Gesicht und die Stimme unserer Freundschaft, du bist der rote Faden zwischen unseren Kulturen und du bist – ganz einfach – eine bewundernswerte Frau“, ließ er über seinen Bobinger Amtskollegen ausrichten.

Die Kulturpreisverleihung mündete mit der offiziellen Verleihung des Kulturpreises, den die frischgebackene Preisträgerin, die bereits schon voller neuer Ideen hinsichtlich des Ausbaus der kommunalen Partnerschaft mit Frankreich steckt, dankend entgegennahm. Ein Hoch auf die Freundschaft - Vive l’amitié!